So schützen Sie Ihren Tech-Stack
Wenn technische Probleme auftreten, kann das Ihren Cashflow – und Ihren Ruf – erheblich schädigen. Hier erfahren Sie, worauf Sie achten müssen und warum es wichtig ist, für Ihr Unternehmen technisch auf dem neuesten Stand zu bleiben.
Der jüngste weltweite IT-Ausfall, der durch ein Microsoft-Update des Falcon-Sensors von CrowdStrike verursacht wurde, ist für Unternehmen jeder Größe, insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in der Druckbranche, eine wichtige Lektion.
Wenn es bei Microsoft und CrowdStrike, zwei Branchengiganten mit enormen IT-Ressourcen, zu einem technischen Zusammenbruch kommt, der sich auf ihre Systeme weltweit auswirkt, ist das für KMU eine deutliche Erinnerung daran, sich ernsthaft mit ihrer technischen Infrastruktur zu befassen.
Viele Unternehmen neigen dazu, beim Risikomanagement eine Haltung einzunehmen, in der sie die Dinge einfach so lassen, in der Hoffnung, dass alles gut ausgeht. Ein solcher Ansatz kann jedoch im Falle eines Cyberangriffs, eines Internetausfalls oder eines Hardwarefehlers gefährlich für Ihr Unternehmen sein. Es ist heute wichtiger denn je, Ihren Technologie-Stack in- und auswendig zu kennen und einen Notfallplan bereitzuhalten.
Was könnte schiefgehen?
Unternehmen sind mit mehreren allgemeinen IT- und technischen Risiken konfrontiert, insbesondere KMU, die möglicherweise nicht über große IT-Abteilungen oder die Ressourcen größerer Unternehmen verfügen. Hier ist ein Blick auf einige der Hauptprobleme, die auftreten können:
Internetausfall: Internetausfälle können für jedes Unternehmen lähmend sein. Angesichts der zunehmenden Abhängigkeit von Cloud-basierter Software, Remote-Arbeit und Online-Zahlungssystemen können selbst wenige Stunden Ausfallzeit zu Produktivitätsverlusten, Umsatzverlusten und Kundenvertrauen führen. In der Druckindustrie, wo enge Fristen oft entscheidend sind, können Ausfälle die Produktion zum Erliegen bringen und Lieferungen verzögern, was sich negativ auf Ihren Ruf auswirkt.
Cyber-Angriffe: Die Gefahr von Cyber-Angriffen wie Ransomware, Malware oder Distributed-Denial-of-Service-Angriffen (DDoS) ist allgegenwärtig. Hacker zielen auf Schwachstellen in veralteter Software, schwachen Passwörtern und ungesicherten Netzwerken ab, um an vertrauliche Daten zu gelangen. Druckdienstleister verarbeiten häufig Kundendaten, Grafikdateien und vertrauliche Finanzinformationen, die alle ein Hauptziel für Cyber-Kriminelle sein können.
Betrug/Phishing: Betrügerische E-Mails und Phishing-Angriffe werden immer raffinierter. Ein einziger Klick auf einen bösartigen Link kann Hackern Zugriff auf Ihre Systeme verschaffen, was zu potenziellem Datendiebstahl, finanziellen Verlusten und Reputationsschäden führen kann. KMU denken vielleicht, sie seien zu klein, um ins Visier genommen zu werden, aber Cyberkriminelle betrachten sie oft als leichte Beute, weil sie bei ihnen weniger streng mit der Sicherheit umgehen.
Hardwarefehler: Alle Hardware hat eine begrenzte Lebensdauer. Ob Drucker, Server oder Computersysteme, ein unerwarteter Hardwarefehler kann Ihren Betrieb erheblich stören. Druckereien sind besonders anfällig, da sie auf Hightech-Geräte angewiesen sind, um Qualität und Geschwindigkeit aufrechtzuerhalten. Ein Maschinenausfall kann Stunden oder sogar Tage Ausfallzeit bedeuten.
Was bedeutet das für Sie?
Wenn etwas schief geht, können die Folgen schwerwiegend sein. In einer wettbewerbsintensiven Branche wie der Druckindustrie ist es schwer, einen Reputationsschaden wiedergutzumachen. Ihre Kunden erwarten eine schnelle und qualitativ hochwertige Auftragsabwicklung und erwarten außerdem, dass Sie ihre persönlichen Daten und Zahlungsdaten sicher aufbewahren. Jede Störung Ihres Betriebs kann diese Beziehung schädigen und sie zur Konkurrenz treiben.
Sie verlieren nicht nur das Vertrauen Ihrer Kunden, wenn Sie beispielsweise Opfer eines Datendiebstahls werden. Wenn Sie die Vorschriften der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) nicht einhalten, können Sie auch mit einer Geldstrafe belegt werden. Zu diesen Kosten können noch weitere finanzielle Verluste aufgrund technischer Probleme hinzukommen. Möglicherweise müssen Sie Kunden entschädigen, Ihre Systeme wiederherstellen und massiv in neue Software und Hardware investieren. Solche Dinge können den Unterschied zwischen Überleben und Geschäftsaufgabe ausmachen.
Auch wenn die Dinge nicht so schlimm sind, müssen Sie sich über Störungen in Ihrem Betrieb und Arbeitsablauf im Klaren sein. Sie könnten Termine verpassen und andere umstellen müssen. Sie könnten in Materialien investiert haben, die jetzt Platz beanspruchen und nicht verwendet werden können. Wenn Sie an zeitkritischen Projekten arbeiten, kann dies besonders schädlich sein.
Wichtige Schritte
Angesichts der potenziellen Risiken ist ein proaktiver Ansatz bei der Verwaltung Ihres Tech-Stacks unerlässlich. KMU verlassen sich bei ihren Unternehmenswebsites häufig auf benutzerfreundliche und kostengünstige Softwarelösungen wie WordPress, die jedoch Schwachstellen aufweisen können, wenn sie nicht richtig verwaltet werden. Es gibt jedoch einige wichtige Schritte, mit denen Sie Ihre Risiken mindern können.
Erstens ist es wirklich hilfreich, Ihre Systeme und ihre Funktionsweise zu kennen. Sie müssen kein Technikexperte sein, aber Sie sollten ein klares Verständnis der Systeme haben, von denen Ihr Unternehmen abhängt. Nehmen Sie sich die Zeit, die Grundlagen der von Ihnen verwendeten Plattformen zu lernen, welche Software für Ihren täglichen Betrieb entscheidend ist und wer Ihre Dienstanbieter sind.
Gängige Software ist in der Regel deshalb so beliebt, weil sie entweder kostenlos, günstig oder einfach zu verwenden ist. Daher verwenden viele KMU beliebte Plattformen wie WordPress für ihre Websites. WordPress ist zwar praktisch und kostengünstig, aber auch ein häufiges Ziel für Cyberangriffe, insbesondere über seine Plugins, die anfällig für Angriffe sein können, wenn sie nicht regelmäßig aktualisiert werden. Es lohnt sich, sicherere Alternativen in Betracht zu ziehen oder zumindest sicherzustellen, dass Ihre WordPress-Installation regelmäßig gewartet wird, Plugins aktualisiert und unnötige entfernt werden.
Wenn Sie sich nicht wohl dabei fühlen, dies selbst zu tun, sollten Sie in Erwägung ziehen, seriöse externe Partner zu beauftragen, die Ihnen bei der Verwaltung Ihrer Lieferkette und IT-Sicherheit helfen. Es gibt viele, die Ihnen dabei helfen können, sicherzustellen, dass Ihr Tech-Stack aus Sicherheitssicht sowohl effizient als auch robust ist. Sie können Ihnen auch dabei helfen, eine Reaktionsrichtlinie für Cybervorfälle zu erstellen. Diese sollte darlegen, was im Falle eines Cyberangriffs oder eines technischen Fehlers zu tun ist. Ein vorhandener Plan kann dazu beitragen, Ausfallzeiten zu reduzieren und Schäden zu mindern. Das britische National Cyber Security Centre (NCSC) bietet kleinen Unternehmen einen hilfreichen Leitfaden zur Reaktion auf Vorfälle und zum Schutz vor Phishing-Angriffen.
Es gibt kleinere, kostengünstige, aber wichtige Maßnahmen, die Sie ergreifen können, wie z. B. regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen Ihrer Systeme, um potenzielle Schwachstellen zu identifizieren. Dazu gehört die Überprüfung auf veraltete Software, ungenutzte Konten und schwache Passwörter, die Sie wiederholt verwendet haben. Regelmäßige Überprüfungen können dazu beitragen, dass Ihre Systeme immer auf dem neuesten Stand und weniger anfällig für Angriffe sind. Dasselbe gilt für die regelmäßige Sicherung Ihrer kritischen Geschäftsdaten. Verwenden Sie im Idealfall sowohl lokale als auch Cloud-Backups, um sich vor Datenverlust zu schützen. Dies bedeutet, dass Sie selbst bei einer Beeinträchtigung Ihrer Systeme verlorene Daten schnell wiederherstellen und Ausfallzeiten minimieren können.
Und schließlich sollten Sie in die Schulung Ihrer Mitarbeiter investieren. Sie und Ihre Mitarbeiter sind oft die erste Verteidigungslinie, wenn es um Cybersicherheit geht. Schulen Sie Ihre Mitarbeiter regelmäßig in Best Practices zum Erkennen von Phishing-E-Mails, zum Sichern von Passwörtern und zur sicheren Nutzung Ihrer IT-Systeme. Mitarbeiter, die sich der Risiken bewusst sind, werden weitaus seltener Opfer von Angriffen.
Wie wir gesehen haben, können selbst die größten Organisationen technische Zusammenbrüche erleben. Für KMU in der Druckindustrie kann die mangelnde Vorbereitung auf solche Ereignisse zu erheblichen Störungen, Schäden und Verlusten führen. Das Internet ist heute die Lebensader der meisten Unternehmen, und KMU können es sich nicht leisten, eine nachlässige Haltung gegenüber ihrer technischen Infrastruktur einzunehmen.
Nehmen Sie sich die Zeit, Ihren Technologie-Stack zu verstehen, identifizieren Sie potenzielle Risiken proaktiv und halten Sie einen robusten Reaktionsplan bereit. Planen Sie für den schlimmsten Fall und bereiten Sie Ihr Unternehmen darauf vor, jeden Technologiesturm zu überstehen.
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