Digital Signage fördert OOH-Werbung
Durch sich schnell ändernde digitale Bildschirme in Einkaufsstraßen und Verkehrsnetzen können mehr Kunden erreicht werden.
Digitale Bildschirme werden bereits seit über einem Jahrzehnt für Außenwerbung (OOH) eingesetzt, doch in den letzten Jahren gab es einen enormen Anstieg. Dies ist vor allem auf Verbesserungen an den Bildschirmen selbst und eine Steigerung der weltweiten Produktionskapazitäten zurückzuführen, um der Nachfrage der Verbraucher gerecht zu werden, was zu niedrigeren Preisen führte.
Für viele von uns ist dies lediglich eine Erweiterung unserer persönlichen Erfahrungen, da wir alle Mobiltelefone und Tablets mit uns herumtragen und Laptops und Großbildfernseher verwenden.
Das Ergebnis ist, dass wir uns mittlerweile alle daran gewöhnt haben, Bildschirme an allen möglichen OOH-Standorten zu sehen und mit ihnen zu interagieren, von Flughäfen und Hotels bis hin zu Einkaufszentren und Werbetafeln. Sie werden häufig für Werbung und Wegweiser sowie für Restaurantmenüs, Zugfahrpläne und öffentliche Bekanntmachungen verwendet.
Die Verwendung eines digitalen Bildschirms bietet zahlreiche Vorteile. Sie ziehen die Betrachter an, vor allem weil sie Licht ausstrahlen, im Gegensatz zu einem gedruckten Display, das das darauf fallende Licht reflektiert. Dies wird durch die Verwendung von primären RGB-Farben anstelle von CMYK verstärkt, obwohl moderne Drucker und Tinten gut genug sind, sodass es kaum einen Unterschied gibt. Aber im Gegensatz zu gedruckten Bildern können digitale Bildschirme Videos und Animationen enthalten.
Der größte Vorteil ist jedoch die Möglichkeit, die Botschaften schnell zu ändern. Dies könnte über eine Folienpräsentation geschehen, die im Laufe der Zeit durch ein halbes Dutzend verschiedener Anzeigen rotiert. Es ist auch möglich, die Botschaften im Laufe des Tages zu ändern. Eine Fast-Food-Kette möchte beispielsweise morgens Frühstück, mittags Mittagessen usw. anpreisen. Oder ein Einzelhändler möchte bei einem plötzlichen Wetterwechsel von Sommerkleidung auf Regenmäntel und Regenschirme umsteigen.
Einige Unternehmen möchten vielleicht lieber die Morgengäste ansprechen, während andere auf Menschen abzielen, die später am Tag vorbeikommen.
Manche Unternehmen möchten vielleicht lieber die Menschen am Morgen ansprechen, während andere Leute ansprechen möchten, die später am Tag vorbeikommen. Dies gibt Werbetreibenden erhebliche Flexibilität, um während ihrer Kampagnen Änderungen vorzunehmen. Dazu könnte es gehören, die Anzeigen auf Bildschirme an anderen Standorten zu verschieben, die Kampagne zu verlängern oder sogar den Inhalt an veränderte Bedingungen anzupassen – und das alles mit nur einem Mausklick.
Digital Signage Systeme
Ein erfolgreiches digitales Schild besteht aus verschiedenen Komponenten. Natürlich ist da der Bildschirm selbst, wobei eine gute Auswahl an LCD- und LED-Panels in verschiedenen Größen erhältlich ist. Der Bildschirm sollte hell genug sein, um mit den Umgebungsbedingungen des vorgesehenen Standorts zurechtzukommen, insbesondere bei Außendisplays.
Es gibt zwei grundlegende Arten von digitalen Bildschirmen. Erstens gibt es einfache Anzeigetafeln, deren Größe von kleinen Plakaten bis zu großen Werbetafeln reicht. Plakate im Hochformat werden an Bushaltestellen und in Einkaufszentren immer häufiger verwendet.
Besonders effektiv können mehrere kleine Bildschirme sein, wie etwa die neben den Rolltreppen in manchen U-Bahn-Stationen in London. Dort können Nachrichten je nach Reisegeschwindigkeit von Bildschirm zu Bildschirm springen.
Bildschirme kommen auch immer häufiger in Bussen und Zügen zum Einsatz und sind in manchen Reisebussen sogar in die Kopfstützen eingebaut. Flachbildschirme passen auf nahezu jede Oberfläche und es sind mittlerweile sogar gebogene Bildschirme erhältlich.
Auf den Rolltreppen der Londoner U-Bahn kommt Digital Signage zum Einsatz. © Nessan Cleary
Es gibt einige kreative Varianten. Smart Outdoor hat beispielsweise das nationale Smart D4-Netzwerk mit über 500 Bildschirmen in ganz Großbritannien aufgebaut. Die Bildschirme sind an verschiedenen Orten installiert, darunter Einkaufszentren und die Kneipenkette Marston's, immer auf Augenhöhe. Sie sind mit einem Seifenspender ausgestattet, sodass die Leute die Werbung direkt vor sich haben, wenn sie anhalten, um sich die Hände zu waschen, oder wenn sie vorbeigehen.
Dann gibt es noch Touchscreens, die ein völlig anderes Erlebnis bieten. In manchen Fällen können diese auch Lautsprecher für den Ton enthalten, was besonders für sehbehinderte Menschen nützlich ist. Eine andere Variante besteht darin, einfach einen sicheren Tablet-Halter zu verwenden und dann ein Tablet als interaktiven Touchscreen zu nutzen.
Das Hauptelement ist jedoch das Content-Management-System, das den Media Player steuert. In einigen Closed-Loop-Fällen kann der Inhalt von einem USB-Stick ausgeführt werden. Üblicher ist jedoch ein vollständig vernetztes System, sodass die Nachrichten von einem zentralen Standort aus problemlos auf allen Bildschirmen aktualisiert werden können.
Der Hauptnachteil besteht in den Kosten für die Installation und Nutzung dieser Bildschirme. Aus diesem Grund findet man sie hauptsächlich in Bereichen mit hohem Publikumsverkehr, wo die Anzahl der potenziellen Ansichten diese Kosten rechtfertigen kann.
Print vs. Digital: Nachhaltigkeit
Es gibt einige Debatten über Nachhaltigkeit. Natürlich weisen die Befürworter digitaler Beschilderung darauf hin, dass es sich nur um das Auswechseln von Pixeln handelt und es daher keinen Abfall gibt. Die Herstellung der Bildschirme und des zugehörigen Netzwerks verursacht jedoch einen erheblichen CO2-Fußabdruck. Wie bei jeder Technologie haben sie eine begrenzte Lebensdauer von normalerweise fünf bis sieben Jahren. Es ist möglich, diese Bildschirme für das Recycling zu zerlegen, aber das ist ein komplexer Prozess. Darüber hinaus benötigen die Bildschirme eine konstante Stromversorgung, was wiederum einen erheblichen CO2-Fußabdruck verursacht.
Gedruckte Werbetafeln und andere OOH-Werbung können ein sehr breites Publikum erreichen und sind relativ kostengünstig in Herstellung, Installation und Wartung.
Es ist schwierig, allgemeingültige Aussagen zur Nachhaltigkeit von Druckprodukten zu treffen, da diese in hohem Maße von den verwendeten Substraten und Tinten abhängt. In einem modernen Druckbetrieb entsteht sehr wenig Abfall. Es stimmt zwar, dass einige Displays eine kurze Lebensdauer haben, vielleicht nur ein paar Wochen, aber im Allgemeinen gilt: Je kürzer die vorgesehene Lebensdauer, desto wahrscheinlicher ist es, dass die Substrate recycelt werden können.
Trotz ihrer Vorteile ist es unwahrscheinlich, dass digitale Bildschirme gedruckte Werbung ersetzen werden, da sie mit hohen Kosten verbunden sind. Gedruckte Werbetafeln und andere OOH-Werbung können ein sehr breites Publikum erreichen und sind relativ kostengünstig in der Herstellung, Installation und Wartung.
Sie können gedruckte Werbetafeln auch in einem größeren Bereich verteilen und so die Botschaft deutlich verstärken. Darüber hinaus wird es immer einige Orte geben, an denen gedruckte Anzeigen einfach effektiver sind. Es ist sehr einfach, gedruckte Anzeigen interaktiv zu gestalten, indem Sie einfach einen QR-Code hinzufügen, der potenziellen Kunden weitere Informationen bietet und Werbetreibenden die Möglichkeit gibt, die Wirksamkeit jedes einzelnen Schilds zu ermitteln.
Es ist daher unwahrscheinlich, dass Bildschirme gedruckte Displays vollständig ersetzen werden. Werbetreibende konzentrieren sich jedoch zunehmend auf Hybridkampagnen, bei denen sowohl digitale als auch gedruckte Displays verwendet werden können, um für eine bestimmte Fläche den besten Ertrag bei optimalen Kosten zu erzielen.
Werden Sie FESPA-Mitglied, um weiterzulesen
Um mehr zu lesen und auf exklusive Inhalte auf dem Club-FESPA-Portal zuzugreifen, wenden Sie sich bitte an Ihren örtlichen Verband. Wenn Sie kein aktuelles Mitglied sind, fragen Sie bitte hier nach. Wenn es in Ihrem Land keine FESPA-Vereinigung gibt, können Sie der FESPA Direct beitreten. Sobald Sie FESPA-Mitglied werden, erhalten Sie Zugriff auf das Club-FESPA-Portal.
Jüngste Neuigkeiten
Steve Lister: Ein praktischer Leitfaden für ökologische Aussagen
Nachhaltigkeits- und Druckberater Steve Lister beschreibt, wie Druckereien dem Vorwurf des Greenwashings entgehen können.
Funktioniert digitales Marketing wirklich besser als Printmarketing?
Digitales Marketing wird immer beliebter. Gibt es in einer zunehmend online geprägten Welt noch einen Platz für Printmarketing? Wir untersuchen, ob digitales Marketing besser funktioniert als Printmarketing oder umgekehrt.
Bernd Zipper bei Zipcon: KI, E-Commerce und die neue DNA des Print
Der Club FESPA Online spricht mit Bernd Zipper – einem der führenden Berater für die sich wandelnde Druckindustrie – und fragt ihn, was die Zukunft bringt.
FESPA Finnland: führend im nachhaltigen Drucken
Minna Pettersson, Geschäftsführerin der FESPA Finnland, diskutiert zusammen mit Laura Makelin von Grano und Jari Martovaara von Punamusta den Zustand der Großformatindustrie im weltweit führenden Land in Sachen Nachhaltigkeit.