Schilder richtig beleuchten

Die richtige Beleuchtung ist wichtig, damit Schilder und Poster rund um die Uhr attraktiv und auffällig sind. Hier steht, worauf man dabei achten sollte.

Was unterscheidet ein gutes Werbeschild oder ein Riesenposter von einem schlechten? Die Beleuchtung ist dabei jedenfalls ein wichtiger Faktor. Ein gut beleuchtetes Schild kann für Gastronomie und Handel ein echter Wettbewerbsvorteil sein. Es erregt mehr und länger Aufmerksamkeit und hilft bei der Markenbildung.

Dabei lohnt es sich auch für Druckereien, über die Grundzüge der Schilder-Beleuchtung Bescheid zu wissen. Denn nur so können sie ihren Kunden dabei helfen, die beste Lösung zu finden.

In diesem Artikel gehe ich ein auf:

• die verschiedenen Möglichkeiten, Poster und andere Schilder zu beleuchten
• welchen Einfluss das Drucksubstrat auf die Beleuchtung (und umgekehrt) hat
• wie man die Umwelteinflüsse durch Beleuchtung von Werbeanlagen minimiert.

Verschiedene Möglichkeiten, Schilder zu beleuchten

Noch vor wenigen Jahren wurden Schilder noch mit Glühlampen, Neon- und Leuchtstoffröhren sowie Halogenstrahlern beleuchtet. Dies ist heute in Deutschland praktisch nur noch bei einigen wenigen historischen Schildern der Fall. Die weit überwiegende Zahl von Schildern und Postern wird mit energiesparenden LEDs illuminiert. Sie sind energieeffizient, langlebig und bieten eine gleichmäßige Beleuchtung. Es gibt sie in verschiedenen Farben und Weißtönen, man kann sie auch problemlos dimmen.

Unabhängig von der eingesetzten Technologie gibt es drei weit verbreitete Möglichkeiten, Schilder zu beleuchten:

• Lichtleisten, die meist oben oder unten, gelegentlich auch seitlich angebracht werden
• Strahler (von oben oder von unten, seltener von der Seite)
• Hintergrundbeleuchtung (Backlit)

Grundsätzlich ist die Beleuchtung eines Schildes vor allem von Größe und Standort abhängig. So empfiehlt etwa Lichtloesung.de bei oben angebrachten LED-Strahlern mit Auslegern für die Beleuchtung eines Schildes von ca. 120 x 120 cm eine Lichtleistung von etwa zehn Watt. Für typische Bauschilder-Größen bis 5 x 5 Meter benötigt man um die 80 Watt Lichtleistung.

Bauschilder kann man meist noch mit einem oder zwei LED-Strahlern zufriedenstellend ausleuchten. Für Riesenposter und ganze Fassaden müssen für eine gleichmäßige Beleuchtung aber mehrere Strahler oder eine Lichtleiste eingesetzt werden. LED-Lichtleisten kommen oft auch zum Einsatz, wenn ein eleganter Look, etwa an einem historischen Gebäude gefragt ist, denn sie wirken dezenter als Strahler.

Bei der Hintergrundbeleuchtung wird die Lichtquelle hinter dem Druck angebracht. Dadurch scheint das Schild „von innen heraus“ zu leuchten, an den Kanten gibt es teilweise attraktive Überstrahlungseffekte. Oft wird Hintergrundbeleuchtung auch Hilfe von Leuchtpanelen oder Leuchtkästen realisiert.

Es gibt neben Technologie und Lichtleistung aber weitere Faktoren, die man für die Wahl der richtigen Beleuchtungslösung berücksichtigen muss. Dazu gehören:

• Umgebungshelligkeit
• Lichtfarbe der LEDs
• Wetterfestigkeit / Tauglichkeit für den Außenraum
• Kosten
• Bauliche und verkehrsrechtliche Vorgaben.

Drucksubstrat und Beleuchtung

Hersteller von Drucksubstraten unterscheiden bei Bannermaterialien zwischen

• Backlit
• Block-out
• Frontlit
• Mesh

Gedruckte Schilder auf Frontlit und Mesh-Material werden von vorne mit Strahlern oder Lichtleisten illuminiert. Das Material ist deshalb matt, um Reflexionen möglichst gering zu halten. Wie stark ein Bannermaterial reflektiert, ist aber auch vom Farbauftrag sowie Abstand und Winkel der Beleuchtung abhängig.

Mesh kommt in der Regel nur für sehr große Schilder und Poster mit erheblichem Betrachtungsabstand zum Einsatz. Die Gitterstruktur sorgt für eine im Vergleich zur Vollplane etwas unebeneren Oberfläche, sodass eine gleichmäßige Ausleuchtung etwas schwieriger sein kann. Dafür treten nicht so leicht Reflexionen auf.

Backlit-Material kann auch einen stärkeren Glanzgrad aufweisen, denn die Beleuchtung erfolgt ja rückwärtig. Sehr stark glänzende Schilder sind aber unabhängig von ihrer eigenen Beleuchtung oft nicht gut zu lesen. Denn auch diffuses Umgebungslicht kann darauf deutliche Glanzflecken hervorrufen.

Blockout-Material mit dunkler Zwischenschicht kommt immer dann von Einsatz, wenn doppelseitig gedruckt werden soll, Gegenlicht zu erwarten ist oder ein stark farbiger Hintergrund nicht durchscheinen darf. Es ist sowohl in Matt wie auch in Glänzend verfügbar. Man kann es also von vorne, und für spezielle Effekte an den Kanten auch von hinten beleuchten.

Beleuchtung von Schildern und die Umwelt

Der Energieverbrauch bei der Beleuchtung von Schildern ist durch die LEDs stark reduziert worden. Der starke Anstieg der Energiekosten hat allerdings dazu geführt, das gerade in Deutschland die Beleuchtung von Schildern weiterhin ein erheblicher Kostenfaktor ist.

Schon allein deshalb haben sich viele Anbieter von Werbeflächen entschlossen, diese so sparsam wie möglich zu illuminieren. Spätestens nach Mitternacht werden die meisten Schilder ausgeschaltet. Die Initiative „22 Uhr- Licht aus“ wirbt seit 2022 dafür, dass Werbetreibende im Zeitraum zwischen 22 und 6 Uhr freiwillig auf Beleuchtung verzichten. Über 400 meist mittelständische Unternehmen haben sich ihr bereits angeschlossen.
Das Bündnis will damit die Lichtverschmutzung vor allem in Ballungsräumen eindämmen. Diese beeinträchtigt die Lebensrhythmen von Mensch und Tier und kann dadurch die Gesundheit gefährden. Die dadurch erzielte Stromeinsparung wirkt sich aber auch positiv auf den Ressourcenverbrauch und CO2-Fußabdruck des Werbeschildes aus.

Allerdings gibt es inzwischen auch schon eine Reihe von Anbietern von Solar-Paneelen speziell für die im Betrieb CO2-neutrale Beleuchtung von Werbeschildern. Diese sind etwa bei Werbetechnik-Okay.de mit leistungsstarken Akkus ausgestattet, sodass auch man einige sonnenlose Tage überbrücken kann. 

Wenn Beleuchtung nicht die ganze Nacht brennt, schont das die Umwelt – und den Geldbeutel. Foto: Sonja Angerer

Druck und Beleuchtung von Schildern müssen zusammenpassen

Die richtige Beleuchtung von Schildern und Postern für Außenwerbung ist ein wesentlicher Bestandteil einer erfolgreichen Marketingstrategie. Durch die Auswahl der passenden

Beleuchtungstechnologie und -methode können Unternehmen ihre Sichtbarkeit erhöhen, ihr Markenimage stärken und sich von der Konkurrenz abheben.

Druckereien, die ihre Kunden bei Beschilderung optimal beraten wollen, müssen deshalb immer auch die geplante Beleuchtungssituation mitberücksichtigen. Ein geeignetes Drucksubstrat, aber auch passende Gestaltung können viel dazu beitragen, dass ein Schild auch ohne allzu starke Beleuchtung gut sichtbar und wirksam ist. Indem Schilder gut geplant und zeitlich begrenzt beleuchtet werden, spart der Werbetreibende nicht nur Energiekosten, sondern schont auch die Umwelt.

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