Bedruckstoffe

Nachhaltig und effizient: neue Drucksubstrate von der FESPA Global Print Expo

by Sonja Angerer | 26.06.2023
Nachhaltig und effizient: neue Drucksubstrate von der FESPA Global Print Expo

Alle Branchen sind aufgerufen, ihren Beitrag zu leisten, damit unser Planet lebenswert bleibt. Bei Digitaldruck-Projekten machen die verwendeten Drucksubstrate einen enormen Unterschied. Auf der FESPA Global Print Expo zeigten deshalb viele Unternehmen umweltschonende Bedruckstoffe. Hier ist eine Auswahl der spannendsten Produkte.

Georg+Otto Friedrich: DecoFix | 7897GFS braucht keinen Rahmen

Hinter dem auf der FESPA vorgestellten Drucksubstrat DecoFix | 7897GFS von Georg+Otto Friedrich steht ein revolutionäre Konzept. Denn der Stoff kann in Kombination mit dem dazugehörigen FixTape fast überall befestigt werden. Dies bedeutet, dass keine zusätzliche Rahmensysteme oder Konfektionierungen erforderlich sind.

Dadurch wird viel Material gespart, was der Umwelt zugutekommt. Das Drucksubstrat aus 100% Polyester ist angenehm weich und neigt nicht zu Faltenbildung.  Es lässt sich mit Latex- und UV-Tinten sowie mit Transferverfahren bebildern. Der Stoff mit einem Flächengewicht von 235g/m2 ist flammhemmend ausgerüstet. Er entspricht Standard 100 by Oeko-Tex, Produktklasse 2 (Hautkontakt).

Bildunterschrift: Statt drucken: Das Katz Display Board Chalk-it lässt sich mit Kreide beschriften. Foto: S. Angerer

Für die Umwelt mit Tafel und Kreide

Die Display Boards von Katz werden aus Holzschliff-Pappe hergestellt. Dadurch sind sie besonders ressourcenschonend, denn es kommen vor allem Rohstoffe aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern zum Einsatz. Noch dazu lassen sich nicht mehr gebrauchte Drucke über das Altpapier-Recycling entsorgen.

 Mit Chalk-it treiben die Schwarzwälder das Konzept noch etwas weiter. Denn hier sorgt eine matte Beschichtung dafür, dass die Boards mit handelsüblicher Kreide immer wieder beschriftet und mit einem feuchten Tuch gesäubert werden können. Die Chalk-it-Platten sind 2 mm stark, sie lassen sich mit den in der Werbetechnik üblichen Werkzeigen in Form bringen.

Bildunterschrift: Das Sihl GreengrafX Photo Paper ist für Foto- und Poster-Anwendungen sowie den digitalen Großformatdruck gedacht. Foto: Sihl Group

Sihl GreengrafX Photo Paper: Erstes voll recyclingfähiges Fotopapier

Das neue Fotopapier von Sihl für Foto- und Poster-Anwendungen sowie den digitalen Großformatdruck gedacht. Das Material wird FSC-Rohstoffen gefertigt und kann über den Altpapierkreislauf recycelt werden. Denn es ist nach der in der Recycling-Branche gängigen Methode PTS RH 021/97 Kategorie II zertifiziert.

Die Barriere-Schicht ist biobasiert, zusammen mit der mikroporösen Beschichtung kann Sihl GreengrafX Photo Paper deshalb herkömmliche Fotopapiere ersetzen und zur Vermeidung von Plastik betragen. Das Material zeichnet sich durch sehr gute Planlage auch bei hohem Auftrag von wasserbasierter Tinten aus und trocknet schnell. Dabei wird ein besonders großer Farbraum erreicht.

BILDUNTERSCHRIFT: Die Anti-Graffiti-Beschichtung Dialux von Folex schützt Werbung vor Zerstörung und hilft so, Müll zu vermeiden. Foto: S. Angerer

Folex Dialux Anti Graffiti: Wischen statt neu drucken

Gedruckte Applikationen werden heute nicht selten durch Vandalismus beschädigt. Das ist nicht nur ärgerlich und teuer, sondern produziert auch jede Menge unnötigen Müll. Schließlich muss oftmals nachgedruckt werden.

Die Anti-Graffiti-Beschichtung Dialux von Folex greift auf eine Hardcoat-Technik zurück. Damit erreicht die durchsichtige, beschichtete 80 Mikrometer Polyesterfolie eine besondere Widerstandsfähigkeit gegen Kratzer und Sprühlacke und andere typische Formen von Vandalismus.

Sie lässt sich auf glatten Oberflächen aufbringen und soll im Außenraum bis zu fünf Jahre überdauern. Die Folie ist als Rollenmaterial im Format 1370 mm x 50 m zu haben.

BILDUNTERSCHRIFT: Die neuen Canon-Papier aus den Red Label Zero- und Recycled White Zero-Serien sind mit dem mit dem EU-Ecolabel zertifiziert. Foto: Canon.

Canon: Klimaneutrale Großformat-Papiere

Mit den Serien Red Label Zero und Recycled White Zero zeigte  Canon auf der FESPA Global Print Expo zwei neue Produktfamilien von Drucksubstraten für den digitalen Großformatdruck in den Bereichen Architektur, Ingenieurwesen, Bau- und Fertigungsindustrie.

Beide Papiere sind mit den Canon ColorWave-, PlotWave- und imagePROGRAF-Serien sowie mit anderen Druckermarken auf dem Markt kompatibel. Über die FSC-Zertifizierung hinaus sind Red Label Zero und Recycled White Zero mit dem EU-Ecolabel zertifiziert. Das bedeutet, dass die Produkte während ihres gesamten Lebenszyklus geringe Umweltauswirkungen haben. Dies wird laufend von unabhängiger Seite überprüft.

Das Sortiment von Red Label Zero umfasst 30 Varianten, einschließlich ISO- (DIN) und ANSI-Größen. Mit einem Gewicht von nur 75 g/m² ist Red Label Zero in Breiten zwischen 210 mm bis 1.067 mm und in Rollenlängen von 175 m oder 200 m erhältlich. Bei der Bestellung einer Palette wird auf Wunsch auch unverpackt geliefert, um zusätzlich Verpackungsmaterial und Abfall zu reduzieren.

Das mit 80 g/m² schwerere Recycled White Zero ist in verschiedenen Breiten von 297 mm bis 914 mm in 150-m-Rollen erhältlich und besteht zu 100 Prozent aus recyceltem Post-Consumer-Papier. Bis zum Jahr 2050 will Canon CO2-Emission aller Geschäftsaktivitäten auf null gesenkt haben.

Nachhaltige Drucksubstrate auf der FESPA Global Print Expo: mehr als nur ein Trend
Im Lichte der Klimakrise verlangen immer mehr Print-Buyer umweltschonende Drucksubstrate für ihre Projekte. Deshalb bringen Hersteller entsprechende Produkte auf den Markt. Allerdings ist die Herangehensweise oft ganz unterschiedlich. So kann etwa ein PVC-freier Bedruckstoff umweltfreundlich sein, aber eben auch eine Materialkombi, die zu weniger Müll im Produktionsprozess führt.

Manche Substrate sind aus Recycling-Material oder nachwachsenden Rohstoffen, wieder andere lassen sich sehr gut wiederverwerten. Letztlich liegt es an den Druckdienstleistern, gemeinsam mit dem Kunden die Drucksubstrate auszuwählen, die der Applikation und den gelebten Werten im Unternehmen gerecht werden.

Aufmacherbild mit freundlicher Genehmigung von S. Angerer

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