Beschilderung

Was sind die Vorteile von Soft Signage?

by Nessan Cleary | 19.03.2025
Was sind die Vorteile von Soft Signage?

Nessan Cleary erläutert die Vorteile von Soft Signage (Textildruck für Displaygrafiken). Zu den Vorteilen zählen vielfältige Anwendungsmöglichkeiten (Hintergrundbeleuchtung, Fahnen, Werbeartikel und Möbel), Nachhaltigkeit (Stoffe sind oft recycelbar), reduzierter CO2-Fußabdruck beim Transport (leichtere Materialien), einfachere Lagerung und Wiederverwendung, einfachere Handhabung und Installation sowie Flammschutz.

Der Schilderindustrie wird seit langem vorgeworfen, nicht besonders umweltfreundlich zu sein. Dies liegt vor allem daran, dass viele Kunststoffsubstrate verwendet werden und viele Displaygrafiken auf der Mülldeponie landen, wenn sie nicht mehr benötigt werden. Soft Signage – der Druck auf stoffbasierte Substrate – bietet jedoch viele Vorteile, sowohl für Druckdienstleister als auch für deren Kunden.

Der Textildruck eröffnet zunächst einmal zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten. Es gibt offensichtliche Anwendungen wie Backlits und Flaggen. Textilien können aber auch zum Aufdruck von Werbebotschaften auf Schirme und Markisen sowie andere Möbel wie Kissen und Sitzbezüge verwendet werden, selbst wenn diese für den Außenbereich vorgesehen sind.

Ein weiterer großer Vorteil ist die Nachhaltigkeit des Textildrucks. Druckereien können dadurch ihre Umweltverträglichkeit unter Beweis stellen. Noch wichtiger ist jedoch, dass Endkunden dadurch ihren Verpflichtungen nachkommen können, was ihnen oft gute Gründe liefert, sich für einen bestimmten Druckdienstleister zu entscheiden.

Ein wichtiger Aspekt ist, dass die meisten Stoffe problemlos recycelt werden können, sodass Displaygrafiken nach Ablauf ihrer Lebensdauer nicht auf die Mülldeponie gebracht werden müssen. Der Grad der Recyclingfähigkeit hängt vom Stoff selbst und den verwendeten Tinten ab. Daher sollten Sie über die Druckstrategie nachdenken. Es gibt verschiedene Zertifizierungssysteme, die Ihnen helfen, sicherzustellen, dass die von Ihnen gewählten Materialien nachhaltig produziert wurden.

Mimaki hat übrigens ein interessantes Neo-Chromato-Konzept für das Recycling von Polyesterschildern vorgestellt. Dabei wird die Tinte entfernt, sodass das Material erneut bedruckt werden kann und eine völlig neue Grafik entsteht. Das Konzept befindet sich noch in der Entwicklung, aber die Grundidee besteht darin, dass eine Kombination aus Hitze und einem Lösungsmittel die Bindungen der Tinte am Polyester löst. So kann die Tinte auf ein leicht recycelbares Wattepad übertragen werden, wodurch das Polyestersubstrat wiederverwendet werden kann.

Ein weiterer Vorteil ist das deutlich geringere Gewicht von Stoffen, was den CO2-Fußabdruck beim Transport der gedruckten Grafiken deutlich reduziert. In vielen Fällen können die gedruckten Grafiken aufgerollt und verschickt werden! Die Verwendung von Stoffträgern erleichtert zudem die Lagerung und Wiederverwendung der Grafiken, was Kunden helfen kann, die Grafikkosten zu senken, insbesondere bei Pop-up-Ständen oder Messeständen.

Da die meisten Textilien zudem relativ leicht sind, lassen sie sich einfach und sicher handhaben und installieren, ohne dass man sich Gedanken über das Gewicht der Armaturen machen muss. Darüber hinaus lassen sich die meisten Textilien problemlos flammhemmend ausrüsten, was insbesondere bei Anwendungen wie Ausstellungsgrafiken ein wichtiges Gesundheits- und Sicherheitskriterium darstellt.

Druckoptionen

Für den Druck von Soft Signage gibt es verschiedene Möglichkeiten. Das gängigste Material ist Polyester oder eine Polyestermischung. Dieses ist leicht und witterungsbeständig und eignet sich daher besonders für Fahnen, Banner usw. Auf der Fespa werden verschiedene Spezialmaterialien speziell für die Beschilderung vorgestellt.

Die besten Ergebnisse beim Polyesterdruck erzielt zweifellos die Farbsublimation. Dabei werden die Pigmente der Tinte durch Hitze und Druck in die Fasern des Materials gepresst, wodurch eine sehr starke Verbindung zwischen Tinte und Substrat entsteht. Farbsublimation ist in der Regel ein zweistufiger Prozess: Zunächst wird auf Transferpapier gedruckt, anschließend wird das bedruckte Papier mit dem Textil durch eine Heißpresse oder einen Kalander geführt, um die Tinte in den Stoff zu sublimieren. Dadurch dringen die Tinten tiefer in das Material ein, was zu schärferen Bildern und einer besseren Haptik des Materials führt.

Für viele Anwender im Soft Signage-Bereich ist es jedoch kostengünstiger, einen Sublimationsdrucker zu kaufen, der direkt auf den Stoff druckt. Die meisten dieser Geräte bieten die Möglichkeit, direkt auf den Stoff oder auf Transferpapier zu drucken, sodass Sie für jeden Auftrag die optimale Lösung wählen können.

Um direkt auf den Stoff drucken zu können, verfügen diese Drucker über eingebaute Heizelemente – meist Infrarotlampen –, die die Tinte in den Stoff sublimieren, wobei der Großteil der Tinte dicht an der Materialoberfläche verbleibt. Für Bekleidung und andere Anwendungen fühlt sich das Material etwas zu rau an, für Displays hingegen mehr als ausreichend. Druck und Sublimation erfolgen in einem einzigen Arbeitsgang, was einfacher und schneller ist, was insgesamt günstiger ist und weniger Aufwand erfordert. Und natürlich sparen Sie, da Sie kein Transferpapier verwenden.

Ein weiteres Merkmal der Farbsublimation ist die hohe Farbbrillanz der Drucke. Zudem entstehen keine unangenehmen Gerüche, was bei Innenbeschilderungen, insbesondere im Einzelhandel, wichtig ist.

Es gibt jedoch viele Druckdienstleister, die zwar einige Soft-Signage-Aufträge übernehmen, jedoch nicht so viel, dass die Kosten für einen Spezialdrucker gerechtfertigt wären. Glücklicherweise ist es durchaus möglich, mit Standarddruckern auf polyesterbasierte Textilien zu drucken, insbesondere mit wasserbasierten Tinten wie Latex- oder Harztinte. Wie bei jeder Anwendung müssen Sie einzelne Materialien testen, da manche besser funktionieren als andere. Canon berichtet auch von einigen Erfolgen mit seinen Colorado-Druckern mit UVgel-Technologie für Soft-Signage-Aufträge.

Übergang zu Kleidungsstücken

Einige Anbieter suggerieren eine Überschneidung zwischen Soft Signage und anderen Textilanwendungen wie Möbeln oder sogar Bekleidung. Die Möglichkeiten sind jedoch gerätetechnisch begrenzt, da die meisten Anwendungen Sublimation mittels Transferpapier erfordern und nicht die für Soft Signage typische direkte Sublimation. Zudem lassen sich die meisten Bekleidungsanwendungen problemlos mit einem Drucker bis zu 1,6 m Breite verarbeiten. Wer hingegen eine spezielle Thermosublimationsmaschine für Soft Signage kauft, ist mit einem 3,2 m breiten Modell besser bedient, das den Anforderungen von Messegrafiken gerecht wird.

Die Farbsublimation bietet vielfältige Anwendungsmöglichkeiten. Wer einen 3,2 m breiten Direktsublimationsdrucker für Beschilderungen bedienen kann, sollte sich die Investition in eine kleinere Drucker-Kalender-Kombination leisten. Ein solches System eignet sich für kleinere Beschilderungsaufträge, ermöglicht aber auch den Druck hochwertiger Textilien auf Transferpapier, das sich für Möbel und Kleidung eignet.

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