Druckdienstleister legen beim Aufbau digitaler Kapazitäten den Fokus auf Konsistenz
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Sean Holt erläutert die Bedeutung digitaler Technologie bei der Optimierung von Produktionskapazitäten, der Diversifizierung in neue Märkte und Entwicklung innovativer Anwendungen für Druckdienstleister.
Es ist kein Geheimnis, dass die digitale Technologie in den letzten zehn Jahren einer der wichtigsten Treiber für den Wandel im Bereich Spezialdruck war. Druckdienstleister und Werbetechniker setzen weiterhin auf digitale Produktionslösungen, um ihre Fertigungskapazitäten zu optimieren, sich in neue Märkte zu diversifizieren und innovative Anwendungen zu entwickeln.
Rückblickend machten bereits die Ergebnisse des ersten weltweiten FESPA Print Census im Jahr 2015 klar, dass sich die Digitaldrucktechnologie als wichtigster Faktor für den Wandel in der Druckindustrie etabliert hat.
Die vergangenen drei Jahre bis 2018 sowie die Ergebnisse der aktuellen Datenerhebung bestätigen, dass Investitionen in digitale Technologien die Grundlage nicht nur für Veränderungen, sondern für messbares Unternehmenswachstum sind.
Die Ergebnisse von 2018 weisen auf die Dominanz der digitalen Produktion bei künftigen Umsätzen im Großformatdruck hin. Die Befragten erwarten, dass der Anteil des digitalen Großformatdrucks am Umsatz innerhalb von 24 Monaten von heute 44% auf 53% steigen wird.
Bei Beschilderung und Grafik soll der Anteil bei 59% liegen. Kein Wunder, dass diese Einschätzung durch die Besucherzahlen der FESPA Global Print Expo 2018 in Berlin zusätzlich bestärkt wurde, wo 44% aller Besucher die digitale Technologie als ihren Schwerpunkt nannten.
Wer regelmäßig die FESPA-Veranstaltungen in Europa besucht, hat das exponentielle Wachstum des Digitaldrucksegments auf der FESPA selbst erlebt. Auf der Global Print Expo ist die Digitaltechnik derart vorherrschend, dass eine eigenständigen FESPA-Digitalveranstaltung heute überflüssig ist.
Die Verschiebung des Schwerpunkts von der analogen zur digitalen Produktion erlebte die Branche gleich einer Urgewalt, aus der den Druckdienstleistern zahlreiche spannende Möglichkeiten erwuchsen – nicht nur für eine flexiblere On-Demand-Produktion, sondern auch für Umsatzmöglichkeiten, die sich aus Makrotrends wie etwa der Personalisierung hoher Produktionsvolumen ergeben.
Bei den aktuellen Ergebnissen des Print Census ist zum wiederholten Male vor allem die Betonung des Aufbaus von weiteren Produktionskapazitäten bei den Druckdienstleistern interessant. Denn 54% der Befragten geben dies als hauptsächliche Motivation für Investitionen an.
Der erneute Fokus auf die Produktivität spiegelt auch wider, dass für 63% der Druckdienstleister eine höhere Druckgeschwindigkeit nach wie vor das Hauptkriterium bei der Wahl einer neuen Druck-Technologie darstellt.
Die Nachfrage im Spezialdruck ist unbestritten hoch und die Dienstleister investieren, um über das nötige Produktionsvolumen zu verfügen. So stellen sie sicher, ihre Auftragseingänge innerhalb der vom Kunden geforderten, engen Zeitfenster zu bedienen.
Bei der Auswahl der Digitaltechnologie weist der Trend nach wie vor auf UV, Latex sowie Transfer- und Direktsublimation. Das Interesse am Lösemitteldruck wie auch an wasserbasierten Tinten schwindet.
Im Bereich der Schilder und Displays plant laut des FESPA Print Census mehr als jeder vierte Befragte, einen Flachbett- oder einen Hybrid-Drucker mit UV-härtenden Tinten zu kaufen. Und fast jeder fünfte sucht nach einer Rolle-zu-Rolle-Lösung. Offensichtlich sind Hardwarekäufe in vielen Investitionsplänen weiterhin berücksichtigt.
Bereits im Jahr 2015 war die Kapazität nur für ein Drittel der Befragten von Priorität, während zeitgleich die Diversifizierung in neue Anwendungsbereiche für die meisten Dienstleister im Spezialdruck an erster Stelle stand. Der Anwendungsmix verändert sich weiter. Diversifizierung als Investitionsgrund verliert dabei etwas an Bedeutung, heute wird eher investiert, damit bestehende Kunden auch weiterhin zufrieden sind.
Eine herausragende Erkenntnis des Print Census 2018 war der verstärkte Fokus auf die Produktqualität. Dies unterstreicht einen wichtigen Punkt: Eine ausreichende Produktionskapazität ist von grundlegender Bedeutung. Doch auch wenn das Durchsatzvolumen steigt und die Durchlaufzeiten weiterhin knapp sind: kein Dienstleister kann es sich erlauben, die Kundenzufriedenheit aus den Augen zu verlieren.
In der Marktrealität existiert immer noch substantielle Kapazitäten und ein scharfer Preiswettbewerb, und enttäuschte Kunden müssen nicht lange suchen, um alternative Anbieter mit ähnlichen Produktionsmöglichkeiten zu finden.
Dies trifft die Druckunternehmen vehement. Der Print Census offenbart auch, dass Druckdienstleister ihre Ausgaben für Technologie und Schulungen in den Bereichen Qualitätskontrolle, Web-to-Print, Farbmanagement und Cloud-basiertes Content Management erhöhen. Das bedeutet auch reibungslosere Abläufe zwischen Kunde und Drucker, das wiederum führt zu mehr Konsistenz in den Geschäftsbeziehungen.
Von den befragten Unternehmen plant jedes Dritte Investitionen in Software zur Verbesserung der Qualitätskontrolle. Das ist ein begrüßenswertes Zeichen dafür, dass auch der Großformatdruck auf im Akzidenzdruck bewährte Praxis setzt.
In vielen Branchen verändert sich die Kundenerwartung. Einkäufer werden zunehmend ungeduldig gegenüber Lieferanten, die nicht die benötigte Menge liefern, besonders bei Lieferketten in zeitkritischen Branchen.
Selbstverständlich wird die digitale Prozessoptimierung auch weiterhin eine treibende Kraft für die Entwicklung in der Druckbranche bleiben, genauso wie in vielen anderen Fertigungs- und Dienstleistungsbereichen.
Auf der FESPA 2019 Global Print Expo in München vom 14. bis zum 17. Mai 2019 dürfte es spannend werden. Dort wird man sehen, wie sich die Betonung auf Produktqualität sowie -konsistenz bei den Innovationen und Investitionsschwerpunkten niederschlägt.
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