Für eine neue Norm bei der Messung der Umweltauswirkungen des Drucks
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Laurel Brunner macht sich Gedanken über die Konsequenzen von Umweltverträglichkeitserklärungen im Druck und fordert eine neue Norm, die die verwendeten Materialien in allen Stufen des Druckprozesses bewertet.
Wie erstellt man eine Umweltverträglichkeitserklärung im Druck? Und warum sollte man das überhaupt machen? Das sind Fragen, wie sie die meisten Drucker lieber gar nicht beantworten würden, auch wenn es bei der zweiten ganz einfach ist: Weil die Kunden es wollen.
In den letzten Jahren sind große Marken zunehmend umweltbewusst geworden. Das liegt meist daran, dass die Führungsetagen glauben, dass dies gut fürs Geschäft sei.
Ein gutes Beispiel ist Unilever. CEO Paul Polman hat Unilever dazu verpflichtet, substanzielles Wachstum nur in Verbindung mit einer Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks zu erzielen. Und er hat den Unilever Sustainable Living Plan ins Leben gerufen, um die Sozialverträglichkeit des Unternehmens zu verbessern. Doch Unilever ist eine Ausnahme: Große Konzerne sind vor allem deswegen sozialbewusst geworden, weil ihre Aktionäre und Kunden dies erwarten.
Sobald diese Stimmen lauter werden, wollen Unilever und ihresgleichen gleich mehr über die Umweltauswirkungen des Drucks erfahren. Sie wollen Messwerte sehen, die sich in Umwelterklärungen einbauen lassen, und erwarten, dass die von ihnen gekauften Produkte und Dienstleistungen umweltverträglich sind.
Glücklicherweise gibt es eine Reihe von Umweltzeichen wie den Blauen Engel oder den Nordic Swan. Dazu gibt es ISO-Normen wie ISO 14001 (für Umweltmanagement) und ISO 16759 zur Berechnung des CO2-Fußabdrucks von Druckprodukten.
Was noch fehlt, ist eine Norm, die die verwendeten Materialien in allen Stufen des Druckprozesses bewertet, damit, wenn man sie benutzt, man auch auf konkrete Daten zurückgreifen kann, um zu belegen, dass man die Umweltvorschriften einhält.
Derzeit ist das nicht möglich. Wir haben keine standardisierten Methoden, um Messwerte zu Substraten, Druckfarben, Druckchemikalien, Filtern oder Druckplatten zu erfassen. Exakte Umweltzeichen aber benötigen Instrumente, um die Chemikalien und Materialien, die in der Druckproduktion verwendet werden, so zu definieren, dass sie an die gesamte Lieferkette weitergegeben werden können.
Kein ganz unambitioniertes Unterfangen, aber die Arbeit ist bereits im Gange. Das Ziel aller Beteiligten ist dasselbe: Die Umweltnormreihe ISO 22067 soll es ermöglichen, verschiedene Methoden der Druckproduktion zu vergleichen.
Dies ist möglich, weil die Reihe Mittel zur Quantifizierung und anschließenden Bewertung der speziellen Umweltaspekte und -auswirkungen bestimmter Druckmethoden bietet. Es erleichtert die Entscheidung, welche Methode verwendet werden soll, basierend auf Daten, die sich auf alle im Prozess verwendeten Materialien beziehen.
ISO 22067 deckt dabei nur die Produktion eines Printprodukts ab, nicht seinen gesamten Lebenszyklus, ist also nur eine Ergänzung bestehender ISO-Normen. Doch die Arbeit an dieser Reihe von Vorschriften ist im Gange, gestaffelt nach Druckkategorien, beginnend mit dem Verpackungsdruck.
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