Graswurzel-Aktionen gegen die Folgen des Klimawandels

by FESPA | 10.12.2019
Graswurzel-Aktionen gegen die Folgen des Klimawandels

Laurel Brunner berichtet von Print-Buyern, bei denen das Thema Nachhaltigkeit eine immer größere Rolle spielt. In der letzten Zeit hat sich diese Entwicklung noch zugenommen und an Schärfe gewonnen, denn der Klimawandel steht immer häufiger auf der politischen, wirtschaftlichen und sozialen Agenda.

Es ist mehr als zehn Jahre her, seit das Projekt Verdigris mit dem Ziel gestartet ist, das Umweltbewusstsein in der grafischen Industrie weltweit zu erhöhen. In dieser Zeit gab es von Druckereien immer wieder ein sporadisches Interesse am Thema Nachhaltigkeit. Meist aber kamen die Nachfragen eher von ihren Kunden, den Print Buyern. In letzter Zeit häufen sich aber die Anfragen, und sie werden drängender. Das ist angesichts der Aufmerksamkeit, die dem Klimawandel auf politischer, wirtschaftlicher wie sozialer Ebene zuteilwird, nicht weiter verwunderlich.
 
Warum Druckereien bei Nachhaltigkeitsprogrammen eigentlich so zögerlich sind, bleibt ein wenig rätselhaft. Sie scheinen sich nur konkret damit zu beschäftigen, wenn ihre Kunden sie zu ihrer Nachhaltigkeits-Agenda befragen, und wissen möchte, was sie tun, um die Umweltverschmutzung einzudämmen. In der Regel verursacht das Kosten, die viele Druckereien, wenn sie überhaupt auf konkrete Maßnahmen verweisen können, dann als Mehrwert für den Kunden ansetzen.

Das stimmt leider zumeist nicht wirklich, und deshalb haben Markeninhaber damit begonnen, ihre Anfragen etwas systematischer zu stellen.  Sie wollen die Umweltbilanz ihrer Druckdienstleister kennen, das gilt insbesondere dann, wenn es um hohe Auftragssummen geht. Oft müssen die Dienstleister einen ganzen Fragenkatalog zu ihren Nachhaltigkeitsmaßnahmen und der Einhaltung von Umweltstandards beantworten. Und zwar nicht zu allgemeinen Punkten, wie bei den breiten Untersuchungen von Fachpresse und Beratungsunternehmen. Vielmehr zielen die Fragen spezifisch auf das Anliegen einer bestimmten Marke. Sie werden im Einklang mit den Nachhaltigkeitsrichtlinien des Markeninhabers strukturiert. Oft sind sie auch branchenspezifisch. IKEA beispielsweise will von Werbetechnikern etwas anderes zu deren Umweltpolitik wissen als von den Tiefdruckereien, die das Unternehmen beauftragt.

Die Fragen, die gestellt werden, reichen von atemberaubend kompliziert bis extrem simpel. Supply-Chain-Abfragen sind am schwierigsten zu beantworten. Es gibt oft eine ganze Reihe unbekannter Parteien, und deshalb meist keine einfachen Antworten. Tatsächlich existieren je nach Branche und Unternehmen oft ganz unterschiedliche, sehr komplizierte Ökosysteme von Zulieferern. Es ist also sehr schwer, Fragen so zu stellen, dass die Antworten erhellen, statt im Unkonkreten zu versanden. Das macht es für Markeninhaber schwierig, hervorragende Leistungen in Bezug auf Nachhaltigkeit und Umweltleistung zu identifizieren. Genau das ist aber das Ziel einiger große Marken.

Print Buyer beginnen, sich intensiv mit der Quantifizierung des Umweltengagements von Zulieferern aus der grafischen Industrie zu befassen. Sie wollen feststellen, welche ihrer Produktionsoptionen am nachhaltigsten sind. Ziel dabei ist es, Lieferketten aufzubauen, in denen durchgängig umweltfreundliche Praktiken in einem partnerschaftlichen Rahmen etabliert werden. Das ist nicht einfach, aber es könnte wirklich dazu beitragen, den Klimaschutz voranzutreiben.

Quelle: Dieser Artikel wurde vom Verdigris-Projekt produziert, einer Brancheninitiative, die das Bewusstsein für die positiven Auswirkungen des Drucks auf die Umwelt schärfen soll. Dieser wöchentliche Kommentar hilft Druckdienstleistern, sich über Umweltstandards auf dem Laufenden zu halten. So können sie sich auch darüber informieren, wie eine umweltfreundliche Unternehmensführung zu einem besseren Ertrag beitragen kann. Verdigris wird unterstützt von den folgenden Firmen:
Agfa Graphics, EFI, Fespa, HP, Kodak, Kornit, Ricoh, Spindrift, Splash PR, Unity Publishing und Xeikon.

 

by FESPA Zurück zu den Neuigkeiten

Thema

Sind Sie daran interessiert, unserer Community beizutreten?

Erkundigen Sie sich noch heute über den Beitritt zu Ihrer örtlichen FESPA-Vereinigung oder FESPA Direct

Fragen Sie noch heute an

Jüngste Neuigkeiten

Die Bedeutung der Tinte für Großformatdrucker
Tinten

Die Bedeutung der Tinte für Großformatdrucker

Tinte ist für großformatige Tintenstrahldrucker von entscheidender Bedeutung und beeinflusst die Substratkompatibilität, Produktivität und Kosten. Nessan Cleary erläutert die drei Haupttypen, darunter UV-härtende Tinte, Latextinte und Öko-Lösungsmitteltinte. Jeder Tintentyp hat spezifische Stärken und Schwächen, sodass die Wahl des Druckers vom Budget und den beabsichtigten Anwendungen abhängt.

21-02-2025
Was sind die Vorteile des Direct-to-Fabric-Drucks?
Textildruck

Was sind die Vorteile des Direct-to-Fabric-Drucks?

Der Direktdruck auf Stoff wird bei der Textilproduktion in großen Mengen immer beliebter und ermöglicht maßgeschneiderte Kleinauflagen auf Abruf. Diese Drucker bieten Tintenflexibilität und eignen sich für verschiedene Stoffarten wie Baumwolle und Seide, wobei sich die Tintenentwicklung auf eine schnellere Durchlaufzeit durch Reduzierung der Vor- und Nachbearbeitung konzentriert. Im Vergleich zu herkömmlichen Methoden ist der Direktdruck auf Stoff durch Tintenstrahldruck eine nachhaltigere Option, da weniger Wasser und Chemikalien verbraucht werden und die Produktion vor Ort erfolgt.

21-02-2025
Die wichtigsten Werkzeuge an einem digitalen Schneidetisch
Schneiden

Die wichtigsten Werkzeuge an einem digitalen Schneidetisch

Konturschneiden, Rillen, Perforieren: Ohne den digitalen Schneidetisch ist das in einer Druckerei heute kaum mehr denkbar. Doch welche Werkzeuge eignen sich für die einzelnen Anwendungen? Hier kommt der Einsteiger-Guide.

20-02-2025
Welche Möglichkeiten bieten sich für Großformatanbieter im Bereich digitaler Touchscreens?
Schneiden

Welche Möglichkeiten bieten sich für Großformatanbieter im Bereich digitaler Touchscreens?

Digitale Touchscreens werden immer häufiger und bieten Unternehmen die Möglichkeit, die Kundenbindung zu verbessern und Abläufe zu optimieren. Nessan Cleary teilt mit, dass Touchscreens zwar aufgrund komplexer Software und Integrationsanforderungen teurer in der Implementierung sind als herkömmliche digitale Displays, aber Selbstbedienungsoptionen und mehrsprachigen Support bieten und die Personalkosten in verschiedenen Bereichen wie Einzelhandel, Transport und Gesundheitswesen senken können.

20-02-2025