HP Indigo-Tinten sind kompostierbar
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HP Indigo wird seit langem kritisiert. Denn die Tinten lassen sich beim Recycling der Druckprodukte nur schwer entfernen. Bei dieser kontroversen Diskussion schlagen die Wogen hoch. Es gibt aber auch Alternativen zum Deinking von Digitaldrucken für das Recycling. Und so rückt die Kompostierung als weitere Option immer stärker in den Fokus.
Viele Verleger sind für die Verpackung von Magazinen inzwischen zu kompostierbaren Polyverpackungen auf der Basis von Kartoffelstärke und anderen organischen Materialien übergegangen. HP Indigo ist jedoch der erste Hersteller von Digitaldruckmaschinen, der die Kompostierbarkeit von Drucksachen ins Gespräch bringt.
In einer Präsentation gab das Unternehmen kürzlich bekannt, dass die Zertifizierungsstelle TÜV Österreich die Kompostierbarkeit der HP Indigo Electroinks bestätigt. Das Zertifikat besagt, dass mit Indigo Electroinks bedruckte Verpackungen und andere Drucksachen gemäß der europäischen Norm für Kompostierbarkeit EN 13432 biologisch abbaubar sind. Diese Norm umfasst eine Reihe von Test auf der Grundlage verschiedener Kriterien, die alle bestanden werden müssen. Dabei geht es beispielsweise um die Zersetzung. Binnen drei Monaten muss das Material größtenteils verrotten. Außerdem dürfen nur geringe Mengen an toxischen Elementen wie Zink, Kupfer, Nickel, Kadmium und Quecksilber abgegeben werden.
Die Kompostierbarkeit ist eine interessante Ergänzung zu den bereits etablierten Argumenten für den Digitaldruck. Ganz oben in dieser Positivliste steht natürlich, dass Digitaldruck nur so viel herstellt, wie tatsächlich benötigt wird. Dadurch wird Lagerhaltung und Abfall reduziert. Die grafische Industrie muss heute mit kleineren Druckauflagen zurecht kommen. Das gilt für den analogen Druck ebenso wie für den digitalen, aber der Marktanteil des Digitaldrucks steigt, weil er andere Druckverfahren ersetzt.
Ein Druckprodukt kann einen beträchtlichen Mehrwert erhalten, wenn es ohne Druckvorlage direkt gedruckt wird. Denn man kann es individualisieren und veredeln. So entstehen wirklich hochwertige, personalisierte Druckerzeugnisse. Und diese wollen die Menschen dann auch behalten. Wenn das Material letztlich doch im Abfall landet, kann es zum Recycling geschickt werden. Sollten sich solche Drucke leicht deinken lassen, können aus dem Sekundärrohstoff neue grafische Papiere werden. Ist das nicht so leicht möglich, kann man das Material immer noch zu Humus verarbeiten.
Wenn man also die Kompostierbarkeit mitbedenkt, dann steht HP Indigo gleich besser da. Im Komposthaufen findet man aber auch die Antwort auf die Frage, was man eigentlich noch mit Druckabfällen anfangen kann, wenn daraus kein neues Papier wird. Womöglich ist es sinnvoll, wenn lokale Entsorger die Kompostierung von Papier in größerem Umfang in Betracht ziehen. Die daraus entstehenden organischen Stoffe könnten als Dünger eingesetzt werden. Das könnte sich womöglich tatsächlich als bessere Alternative erweisen.
Quelle: Dieser Artikel wurde vom Verdigris-Projekt produziert, einer Brancheninitiative, die das Bewusstsein für die positiven Auswirkungen des Drucks auf die Umwelt schärfen soll. Dieser wöchentliche Kommentar hilft Druckdienstleistern, sich über Umweltstandards auf dem Laufenden zu halten. So können sie sich auch darüber informieren, wie eine umweltfreundliche Unternehmensführung zu einem besseren Ertrag beitragen kann. Verdigris wird unterstützt von den folgenden Firmen:
Agfa Graphics, EFI, Fespa, HP, Kodak, Kornit, Ricoh, Spindrift, Splash PR, Unity Publishing und Xeikon.
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