HP ist schon eine Nummer
Laurel Brunner über die Nachhaltigkeitsprogramme von HP, darunter die Reduzierung der Treibhausgasemissionen bei Gebrauch der Produkte um 30% bis 2025.
HP ist ohne Zweifel der größte Anbieter in der grafischen Industrie. Der Nettoumsatz des Unternehmens im Jahr 2018 betrug beeindruckende 58,3 Milliarden US-Dollar, das entspricht fast 53 Mrd. Euro. Allein die Ausgaben für Forschung und Entwicklung eines Jahres betrugen 1,4 Milliarden US-Dollar. Als Gründungsmitglied des Verdigris-Projekts freuen wir uns über die Unterstützung von HP.
Wir sind froh, dass HP sich diesen Beitrag leistet. Bei der Unterstützung geht es um die Minderung der Umweltauswirkungen, vor allem jetzt, da Nachhaltigkeit und die Gesundheit des Planeten in einer Krise stecken. Die Nachhaltigkeitsanstrengungen von HP, Kodak, Miraclon, Ricoh und anderen basieren jedoch auf der kommerziellen Realität: Wenn der Planet kollabiert und verbrennt, geht es nicht mehr um Geschäfte, sondern nur noch um das Überleben.
Je mehr Investitionen in die Entwicklung der Grundlagen für CO2-armer Kreislaufwirtschaft fließen, desto besser. Dies ist wirtschaftlich sinnvoll, sowohl mittel- als auch langfristig.
Denn bei Nachhaltigkeitsinitiativen geht es immer darum, Veränderungen voranzutreiben und neue Erwartungen bei Geschäftsinhabern und ihren Kunden zu wecken. Große Marken bringen die Branche bereits in Schwung, und die großen Anbieter der grafischen Industrie ergreifen Maßnahmen zur Umsetzung umweltfreundlicher Produktionsmodelle.
Für HP scheint dies zu funktionieren. Nachhaltige Aktionsprogramme wie etwa zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen bei der Produktnutzung um 30% gegenüber dem Stand von 2015 bis zum Jahr 2025 generierten vergangenes Jahr über 900 Millionen US-Dollar an neuen Einnahmen. Dies entspricht einer Steigerung um 35% gegenüber 2017. Bis 2025 werden 30% der Hardware und Verbrauchsmaterialien von Drucksystemen aus recycelten Kunststoffen bestehen. HP hat schon 23% davon erreicht und ist damit auf dem besten Weg, sein Ziel umzusetzen.
Die Menge der recycelten Kunststoffe in Druckerzeugnissen beträgt 4.700 Tonnen, was einer Steigerung von 270% gegenüber 2017 entspricht. Etwas mehr beeindruckt bei einem Unternehmen, das so sehr wie HP mit der Cloud verflochten ist, das Ziel, bis 2035 alle Standorte auf der Welt zu 100% mit erneuerbarer Energie zu versorgen. Bei der Senkung des Energieverbrauchs und der Emissionen in der Lieferkette sollten aber noch viel größere Anstrengungen unternommen werden. Das Ziel ist eine Reduzierung um 10% bis 2025, und bisher wurden noch null Prozent des Ziels erreicht.
HP arbeitet auch mit Verlagen zusammen, um tragfähige On-Demand-Druckmodelle zu entwickeln, die einen großen Unterschied ausmachen könnten. Eine Partnerschaft mit Elle Magazine aus dem Hause Hachette, liefert etwa eine On-Demand-Version des Magazins, bei der die Umschläge auf 100% recycelten Materialien gedruckt werden. Das restliche Magazin erscheint auf zu 30% recyceltem Papier.
Das HP Piazzo-Projekt, das Verlage und Druckdienstleister zusammenführt, sollte eine gute Plattform für mehr Nachhaltigkeit im Verlagswesen sein. Und für die Druckbranche bedeutet HPs Strategie, Druck-Cashflows berechenbarer zu machen und die Investitionsrentabilität klarer dazustellen.
Bei Nachhaltigkeit geht es um den Schutz der Umwelt, aber auch um den Schutz von Umsatzwachstum und Ertrag des Unternehmens – und seiner Kunden. Mehr große Unternehmen der grafischen Industrie sollten dies erkennen. Dann könnten wir alle noch größere Fortschritte machen.
Quelle: Dieser Artikel wurde vom Verdigris-Projekt produziert, einer Brancheninitiative, die das Bewusstsein für die positiven Auswirkungen des Drucks auf die Umwelt schärfen soll. Dieser wöchentliche Kommentar hilft Druckdienstleistern, sich über Umweltstandards auf dem Laufenden zu halten. So können sie sich auch darüber informieren, wie eine umweltfreundliche Unternehmensführung zu einem besseren Ertrag beitragen kann. Verdigris wird unterstützt von den folgenden Firmen: Agfa Graphics, EFI, Fespa, HP, Kodak, Kornit, Ricoh, Spindrift, Splash PR, Unity Publishing und Xeikon.
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