Industrielle Druckprozesse perfektionieren

by FESPA | 04.12.2018
Industrielle Druckprozesse perfektionieren

Innovative Produktideen brauchen für die technische und wirtschaftliche Umsetzung einige Erfahrung. Deshalb bietet Thieme einen besonderen Kundenservice an: Im hauseigenen Technikum des Herstellers von Drucksystemen für den industriellen Druck kann man die Realisierbarkeit eines Produkts testen.

Dabei auf die 40jahrige Expertise von Thieme zurückgreifen zu können, ist eine zusätzliche, nicht zu unterschätzende Hilfe. Denn industrielle Druckanwendungen sind komplexe Angelegenheiten.
Typische Beispiele für anspruchsvolle Prozesse sind partielle Beschichtungen und passgenaues Drucken übereinanderliegender Schichten. Um in der Serienproduktion zu perfekten und auch reproduzierbaren Ergebnissen zu kommen, müssen Prozess und Maschinentechnologie aufeinander abgestimmt werden.

Maßgeschneiderte Lösungen


BILDUNTERSCHRIFT: Für das Heidelberger Innovation Lab wurden im Thieme-Technikum die Produzierbarkeit von Foliensensoren untersucht und der verwendete Siebdruckprozess optimiert. Foto: Thieme
 
Ein Drucksystem passend für den gewünschten Herstellungsprozess einzurichten, erhöht die Investitionssicherheit. Auch deshalb ermöglicht Thieme Anwendungen im eigenen Technikum auszuprobieren. Auf diese Weise können bereits vor der Order die relevanten Parameter auf ihre Machbarkeit mit der ins Auge gefassten Maschine getestet werden.

 „Viele Anwender kommen schon mit einer grundlegenden Prozessidee zu uns und sind dann überrascht, was mit unseren Anlagen alles möglich ist“, erklärt Nicolas Jahr. Er ist bei Thieme für den Vertrieb von Drucksystemen im Marktsegment Funktionaler Druck verantwortlich.

 „In unserem Technikum haben sie deshalb einen großen Spielraum, ihren Druckprozess ausgiebig zu testen und zu variieren. Daraus ergeben sich meist Optimierungen der ursprünglichen Prozessidee. Selbst langjährige, erfahrene Thieme-Kunden nehmen den Service des Technikums immer wieder gern in Anspruch, um die Messlatte des Möglichen noch etwas höher zu legen.“

Im Thieme-Technikum findet sich auch ein Showroom, der das ganze Spektrum industrieller Druckanwendungen zeigt: von Blutzuckermessstreifen über Solarzellen und Sensoren bis zu Folientastaturen oder mit Heizleitern beschichtete Heckscheiben für Automobile. Inspiration, die Kunden gerne annehmen.

Auf den Drucksystemen im Technikum lassen sich beliebige Materialien und Oberflächenstrukturen, von Mikrobauteilen im Format 10 x 10 mm bis zum Großformat von 1,25 m x 2 m verarbeiten. Wobei Druck-zu-Druck-Genauigkeiten von ±15µm eingehalten werden.

„Wir können die verschiedensten flexiblen oder starren Trägermaterialien unserer Kunden bedrucken“, erklärt Nicolas Jahr. „Selbst die Beschichtung konvexer und konkaver Oberflächen ist möglich.“

Als Drucktechnologien stehen sowohl Sieb- als auch Digitaldruck zur Wahl. Diese richtet sich meist nach der Art der Anwendung. Auf den Digitaldruckmaschinen kann mit UV-Tinten oder wasserbasierenden Tintensystemen gedruckt werden.

Bei Bedarf können die Drucktests auch in klimatisierter Reinraumatmosphäre mit kontrollierter Luftfeuchte stattfinden. Für die Trocknung stehen Batchöfen bis 500°C und Durchlauföfen mit 200°C inklusive IR-, UV-, Aktiv- und Passivkühlung zur Verfügung.

Unterstützung innovativer Produkte

Neben der beschriebenen technischen Infrastruktur unterstützt ein erfahrenes Team von Thieme die Entwicklung einer passgenauen Lösung. „Auch neuartige Produkte sind uns immer willkommen“, betont Nicolas Jahr.

Beispielsweise begleitete man bei Thieme ein Projekt des Innovation Lab. Die gemeinsame Forschungs- und Transferplattform von Universitäten und Unternehmen aus der Rhein-Neckar-Region entwickelte eine Lösung für gedruckte Elektronik.

In einem Siebdruckprozess waren Spezialfolien mit einer elektrisch leitfähigen Paste zu beschichten. Dabei musst eine sehr hohe Reproduzierbarkeit erreicht werden. „In unserem Technikum konnte der Kunde mit unserer Maschinentechnik und in enger Abstimmung mit unseren erfahrenen Anwendungstechnikern die gesetzten Ziele erreichen“, bestätigt Jahr.

Solche Projekten laufen wie folgt ab: Zuerst wird die Machbarkeit des Produktes getestet. Dazu überprüft man die ausgewählten Materialien auf grundsätzliche Eignung und stellt erste Prototypen her. Danach werden weitere Druckversuche auf dem Originalträgermaterial mit der gewünschten Siebdruckpaste bzw. Digitaldrucktinte ausgeführt und Prozessgrenzen ermittelt.

Erst wenn diese Abläufe in ihrer Funktionalität feststehen, schlägt Thieme eine spezifische Maschinenausstattung vor. Diese Empfehlung berücksichtigt die Anforderungen des Serienprozesses und liefert auch die nötigen Informationen zur Investitionsberechnung mit.  
„Die enge Zusammenarbeit zwischen unserem Kunden als Prozessexperten und Thieme als Maschinenspezialisten sichert die Praxistauglichkeit der Anwendung und beugt so Investitionsrisiken vor“, resümiert Nicolas Jahr.
 

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