Mehr Auswahl für Sublimations-Drucker

by FESPA | 10.09.2015
Mehr Auswahl für Sublimations-Drucker

Der digitale Sublimationsdruck liegt im Trend. Mit Sihl betritt ein neuer Anbieter für Sublimations-Transferpapiere den Markt in den DACH-Ländern.

Ein bisschen wirkt es wie Magie: Unter Druck und Hitzeeinwirkung, meist bei 180 bis 200 Grad Celsius, überträgt sich ein spiegelverkehrt mit Inkjet-Tinten auf dünnes Sublimations-Transferpapier gedrucktes Motiv auf das Substrat. Bedruckt wird oft Textilmaterial, immer öfter aber auch Keramik, Glas und Kunststoff.

Tatsächlich liegen dem Verfahren jedoch handfeste physikalische Vorgänge zugrunde. Der Übergang der auf dem Transferpapier verfestigten Tinte in den gasförmigen Zustand erfolgt bei Einwirkung von Hitze und Druck unter Überspringen der flüssigen Phase. Nur deshalb kann sich das Motiv überhaupt nur kantenscharf auf dem endgültigen Substrat niederschlagen.

Das funktioniert aber nur, wenn das aufnehmende Substrat eine polymere Beschichtung aufweist. Für die Sublimation geeignete Tassen, Handyschalen oder andere Fotogeschenke sind mit einer Polyesterschicht ausgerüstet, beim textilen Rollendruck verwendet man Polyesterstoff, seltener auch Polyamid, Polyacrylnitril oder Celluloseacetat. Das zumeist sehr dünne Papier, auf dem das Motiv zunächst ausgedruckt wurde, ist danach Abfall, in manchen Fällen ist je nach Auftragsmenge der Tinten ein zweiter Übertragungsvorgang möglich.

Das Verfahren des Sublimationsdrucks (Dye-Sub) wurde bereits Ende der 1960er Jahre eingeführt, zunächst jedoch im Zusammenhang mit analogen Verfahren wie dem Rollenoffset-Druck. Theoretisch ist der Druck von Sublimations-Vorlagen auch auf unbehandeltem, dünnem Papier möglich. Allerdings sorgt eine rückwärtige Barriere-Schicht aus speziellem Transferpapier dafür, dass sich die Farbstoffe auch wirklich vollständig und zielgerichtet auf dem aufnehmenden Substrat, und nicht etwa auf der Presse ablagern.

Als um die Jahrtausendwende Inkjet-Verfahren für den Sublimationsdruck eingesetzt wurden, benötigten die Transferpapiere zudem für hochwertige Ergebnisse eine Tintenaufnahmeschicht. Druckmaschinen, die speziell für den Sublimationsdruck optimiert wurden, bieten etwa Durst, Epson, EFI-Reggiani, Mimaki, Mutoh und Roland an.

„Wir schätzen die Größte des globalen Marktes für Transfermedien auf 20.000 Tonnen ein. Davon wollen wir einen starken Anteil mit unseren Produkten einnehmen“, sagt Heiner Kayser, Geschäftsführer von Sihl Düren. Mit rund 700 Mitarbeitern in drei Werken in Europa und den USA versteht sich der Konzern als führendes Unternehmen für die Beschichtung und Veredelung von Oberflächen. Schon seit Mitte der 1990er Jahre stellt man auch Folien und Papiere für den Inkjet-Druck her, über den eigenen Vertrieb Sihl Direct sowie Vertriebspartner fanden sie in den deutschsprachigen Ländern starke Verbreitung.

Nun also will man auch in den Markt für Transfer-Sublimationspapier einsteigen: Derzeit gibt es neun Sublicolor-Produkte, die den Familien Premium (Einstiegsklasse), Universal (Allround), Sports (Druck auf Stretch-Material) sowie Superdry für hochproduktive Maschinen wie die Reggiani Renoir zugeordnet sind.

Die Einstiegsklasse Sublicolor Premium umfasst die Sublimationspapiere für den Transferdruck unter Standardbedingungen auf Materialien wie Polyesterstoff, aber auch beschichtete Werbeartikel und ähnliche Hartsubstrate. Die Papiere sind mit gängigen wässrigen Sublimationstinten einsetzbar und trocknen schnell. Die Gruppe umfasst die Produkte Premium Paper 65 matt, 85 matt und 105 matt.

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Mit dem Transfer-Sublimationsverfahren (Dye-Sub) lassen sich polyesterbasierte Textilien und polyesterbeschichtete Hartwaren im Inkjet-Verfahren bedrucken. Foto: Team DigitalundPrint

Die Serie Sublicolor Universal soll sich durch herausragende Trocknungseigenschaften und eine deutlich bessere Transferrate auszeichnen, sie wurde für die Bereiche Interior Design, Werbeartikel, Soft Signage und Hartsubstrate konzipiert. Bei Universal Paper 70 matt und 90 matt sorgt eine spezielle Barriere für die reduzierte Nasswelligkeit und gute Planlage.

Die Sports-Sublimationspapiere sind speziell für den Druck auf dehnbare Textilien ausgelegt, wie sie im Segment Sportswear sehr oft vorkommen. Sie bieten einen eigens entwickelten, hitzeaktivierbaren Kleber. Damit haftet das Druckbild während des Transferprozesses sicher und exakt auf dem Textilmaterial. Mit den Produkten Sports Paper 70 matt und 90 matt soll sich so die Ausschussrate auf ein Minimum reduzieren lassen.

Die Produktline Sublicolor Superdry wendet sich besonders an Anwender der Hochgeschwindigkeitsdrucker von Reggiani, MS-Italy, Durst oder Mimaki, die mit Kyocera oder Ricoh Druckköpfen arbeiten und Tinten mit hohem Glykolanteil verwenden. Superdry Paper 75 matt und 95 matt sollen Tinten besonders schnell aufnehmen und fixieren, so dass die Motive besonders kantenscharf auch bei hoher Produktionsgeschwindigkeit gelingen.

Für den Einstieg in den Markt hat Sihl ein Team erfahrender Spezialisten zusammengestellt, ein neues Demo- und Anwendungszentrum (AWZ) mit 600 qm Fläche sowie über 60 Druckern und Maschinen zur Weiterverarbeitung steht in Düren für Kundenanfragen zur Verfügung.

Der lukrative Mark für Sublimationstransferpapiere ist allerdings in den deutschsprachigen Ländern schon gut besetzt. Am häufigsten dürften derzeit wohl die Coldenhove Jetcol-Familie sowie die Transjet-Medien der Schweizer Cham Papier Group zum Einsatz kommen. Sie werden in Deutschland von den auf Textildruck spezialisierten Systemhäusern Multi-Plot Europe GmbH bzw. Astec4U vertrieben.

Hinzu kommen Hersteller wie die Forever GmbH, die auch Lösungen für den Sublimationsdruck auf dunklem Textil anbietet, oder Print Equipment, ein Spezialist für Sublimations-Produkte, der die Sawgrass Trupix-Papier als Rollenware anbietet. Die Felix Schoeller Group hat zudem im Mai 2015 bekannt gegeben, mit vier Produkten aus der neuen S-Race Linie mit Flächengewichten zwischen 75 und 130 g/qm ebenfalls in den Markt für Sublimations-Transferpapiere einzusteigen.

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Die Felix Schoeller Group kündigte im Mai 2015 die S-Race-Reihe an, sie umfasst nun vier Sublimationspapiere. Foto: Felix Schoeller Group

 

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