Raumluftsensor Air-Q aus Chemnitz könnte auch Digitaldruckern helfen
Ende 2019 kommt Air-Q auf den Markt, ein smarter Raumluftsensor, der auch einige typische Schadstoffe in der LFP-Produktion misst.
Unter dem Markennamen Air-Q will die Corant GmbH einen Luftanalysator auf den Markt bringen. Das Gerät könnte auch kleinen und mittleren Digitaldruckereien nützlich sein, denn es misst zum Beispiel das Ozon in der Luft.
In den Produktionshallen von Digitaldrucken und Werbetechnikern machen sich nicht selten chemische Gerüche breit – etwa Lösemittel, die aus Klebern oder Tinten ausdünsten, oder auch Ozon, das beim UV-Druck entstehen kann. Nicht immer hält die Entlüftung, was sie verspricht, und so mancher wird sich schon gefragt haben: Ist das eigentlich gesundheitsschädlich?
Gewissheit mit dem Air-Q
Der Raumluftsensor Air-Q misst etwa wichtige Daten zur Luftqualität, also etwa den Gehalt an VOCs wie Methan und Formaldehyd, Feinstaub sowie den Kohlen-, Schwefel und Stickstoffdioxid. Auch das gefährliche, weil geruchlose, aber toxische Kohlenmonoxid wird entdeckt. Zusätzlich zeichnet er Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftdruck auf.
Diese Faktoren können auf die Produktionsqualität im Digitaldruck erheblichen Einfluss haben. Deshalb kann eine planvolle Überwachung dabei helfen, den Workflow effizienter und vorhersagbarer zu machen. Schließlich wird das 135 x 49 x 118 mm große Gerät auch Sauerstoffgehalt und Temperatur überwachen. Weil auch Rauchpartikel gemeldet werden, lässt sich Air-Q daneben auch als Feuermelder einsetzen.
Schließlich wird auch Umgebungslärm analysiert, ein nicht ganz unerheblicher Faktor für die Gesundheit, besonders in einer Produktionsumgebung. Das Messintervall liegt bei 1,5 Sekunden, die Daten werden im Gerät auf einer SD-Karte abgespeichert.
Klare Darstellung via Smartphone -App
Bildunterschrift: Die Messdaten des Air-Q werden über eine App interpretiert. Foto: Air-Q
Weil aber die wenigsten Anwender die Kenntnisse haben dürften, um endlose Messreihen zu interpretieren, überträgt das Gerät die Daten aus dem internen Speicher auf Wunsch über W-LAN direkt in die kostenlose App für Android oder iOS.
Dort sollen ein Gesundheits- und ein Leistungsindex gebildet werden, der die auch Laien einen leicht verständlichen Überblick ermöglichen. Die App soll lernfähig sein und auch Lösungsmöglichkeiten für typische Luftsituationen vorschlagen können. Wer tiefer einsteigen oder Schadstoffkonzentrationen nachverfolgen will oder muss, kann auch auf einzelne Messreihen zugreifen.
Alternativ zur Analyse über das Smartphone ist geplant, auch eine Cloud-Anbindung für den Zugriff außerhalb des eigenen Netzwerkes sowie eine weitere Analyse zu realisieren. Hier soll dann ein geringer Monatsbeitrag fällig werden.
Finanzierung durch Crowdfunding
Das Air-Q-Team kann sich freuen: Die Kickstarter-Finanzierung ist geglückt. Foto: Air-Q
Noch bis Mitte August 2019 läuft die Crowdfunding-Kampagne auf Kickstarter. Die erforderliche Summe wurde bereits weit überschritten. Die Unterstützer sollen das Air-Q in der Lite- oder Normalversion schon Ende 2019 in Händen halten. Die ersten Modelle sind für den Privatgebrauch konzipiert. Doch auch der Einsatz in kleineren Unternehmen erscheint denkbar.
„Momentan liegt unser Fokus darauf, einen Luftanalysator für den alltäglichen Gebrauch auf den Markt zu bringen, der die üblichen Schadstoffe erfasst“, sagt Maria Heß, zuständig für Public Relations & Marketing des Air-Q. „Daneben arbeiten wir aber auch schon an Spezialanfertigungen für die Industrie, die sich je nach Branche natürlich eine andere Bestückung wünscht.“
So sind beispielsweise Glykol und Alkohol Sensoren verfügbar, die in den Air-Q integriert werden könnten. Beide Stoffe kommen auch in der (Digital)druck- und Werbeartikel-Branche häufiger zum Einsatz und können bei hoher Konzentration in der Luft die Gesundheit beeinträchtigen. Air-Q könnte hier dazu beitragen, unkompliziert ein größeres Bewusstsein zu schaffen, welche große Bedeutung die Luftqualität für die Gesundheit der Mitarbeiter hat.
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