Zurück ins Museum: Digitaldruck hilft dabei, Ausstellungen attraktiver zu machen
Digitaldruck hilft dabei, Ausstellungen attraktiver zu machen. Das könnte in den kommenden Jahren zu einer weiteren Nachfrage im Umfeld von Museen führen.
Seit einigen Wochen können in allen Bundesländern wieder Museen und Ausstellungen mit relativ wenigen Auflagen besucht werden. Auf den Digitaldruck wartet viel Arbeit, denn er hilft dabei Ausstellungen attraktiver und sicherer zu machen.
Das war wohl die längste Durststrecke für Museen und Ausstellungsräume seit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland: In vielen Städten bleiben Museen ab Herbst 2020 geschlossen. Die Wiedereröffnung für größere Besucherzahlen dauert je nach Inzidenz vor Ort bis ins späte Frühjahr.
Für Druckdienstleiter erwies sich der faktische Stillstand der Museumskultur als herber Rückschlag. Denn bereits geplante Sonderausstellungen wurden abgesagt oder verschoben. Dadurch fielen bereits fest eingeplante Projekte und die daraus generierten Umsätze ins Wasser. Doch selbst dort, wo der Aufbau neuer Ausstellungen wieder aufgenommen werden konnte, sorgten die Schutzmaßnahmen gegen eine Ansteckung mit COVID-19 für Erschwernisse.
"Der Aufbau der Ausstellung 'Dress Code - Das Spiel mit der Mode' war wirklich langwierig und schwieriger als sonst", sagt Michael Bete. Er ist bei der Picos Grafik GmbH für den Bereich Sales & Marketing zuständig und betreute den Aufbau der neuen Sonderausstellung in der Bundeskunsthalle in Bonn. „Jeden Morgen musste sich unser Zweierteam vor dem Betreten der Räume testen lassen. Schon der Zugang zum Gelände war einigermaßen aufwendig. Aber natürlich waren die Maßnahmen sehr wichtig, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen.“
Insgesamt hat das Unternehmen aus Rheinbreitbach im Sommer 2012 drei Ausstellungen für das Bonner Museum realisiert. Zusätzlich war man auch für Produktion und Aufbau von weiteren Ausstellungen im Arp Museum im Bahnhof Rolandseck tätig.
Neue Ausstellungskonzepte für die Pandemie
Bildunterschrift: Die Sonderschau „Europa auf Kur“ im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg läuft noch bis Anfang Oktober. Hier wird verstärkt auf Digitaldruck gesetzt, um das „Davos-Feeling“ nachzustellen. Foto: S. Angerer
Für Druckdienstleister, die auf die Produktion von Grafiken für Ausstellungen spezialisiert haben, wird es in den nächsten Jahren wohl nicht einfacher werden. Denn je nachdem, wie sich die Pandemie entwickelt, sind auch künftig immer wieder Unterbrechungen im Ausstellungsbetrieb möglich. Ob Zugangsbeschränkungen, Zeitfenster und Hygienemaßnahmen ständig oder zeitweise in Kraft bleiben müssen, lässt sich nicht absehen.
Die Konzeption von Ausstellungen hat sich in den letzten Jahren bereits stark verändert. Denn immersive Konzepte, die nicht nur Bildung im Blick haben, sondern auch ein Erlebnis für möglichst breite Besucherschichten bieten wollen, haben sich auf breiter Front durchgesetzt. Der Digitaldrucker wird dadurch immer stärker zum „Kulissenbauer“. Denn er schafft erst die Hintergründe, auf denen die Ausstellungsstücke glänzen können. Das könnte zu einer deutlichen Zunahme an Druckvolumen im Zusammenhang mit Museen und anderen Ausstellungsräumen führen.
Hinzu kommt, dass durch die Auswirkungen der Pandemie der Leihbetrieb in Museen weitgehend zum Stillstand gekommen sind. Die Kunsthallen kommen dadurch nicht mehr so leicht an Wanderausstellungen und Leihstellungen. Das bedeutet, dass sie mit ihren eigenen bekannten Sammlungen und Depotstücken arbeiten müssen. Damit diese jedoch für das Publikum interessant bleiben, müssen sie in neue Zusammenhänge gestellt werden. Auch hier kann der Digitaldruck helfen, aktuelle und spannende Präsentationsformen zu verwirklichen.
Diese werden voraussichtlich auch immer öfter den Außenraum mit einbeziehen. Dadurch werden hochwertige, aber haltbare Reproduktionen nachgefragt werden, die Wind und Wetter standhalten. Ein Job, wie gemacht für den Digitaldruck!
Die Themen Wegeleitung sowie Besucherführung sollten ebenfalls in den kommenden Jahren ein Dauerbrenner im Umfeld von Kund und Kultur bleiben. Damit sollten sich für Digitaldruckdienstleister hier ebenfalls weitere interessante Arbeitsmöglichkeiten auftun.
Nicht zuletzt dürfte auch das klassische Riesenposter im Umfeld von Kunst- und Kulturinstitutionen eine Renaissance erleben. Denn ein Teil des Publikums werden sie neu oder wieder gewinnen müssen. Durch großformatige Außenwerbung am eigenen Gebäude ist das für Museen recht kostengünstig möglich.
Bildunterschrift: Das Riesenposter wirbt für die aktuelle Schau „Sweat“ im Haus der Kunst in München. Großdrucke als Außenwerbung können Museen helfen, sich ihr Publikum zurückzuerobern. Foto: S. Angerer
Fazit: Der Ausstellungsbau wird sich ändern
Die Produktion von Dauer- und Sonderausstellungen ist schon seit Jahren ein spannendes Thema für Digitaldruckereien. Schließlich ermöglicht es der Digitaldruck durch seine Vielseitigkeit und Schnelligkeit, selbst aufwendige szenografische Konzepte verhältnismäßig schnell und zu vertretbaren Kosten umzusetzen. Es ist also durchaus möglich, dass sie im Umfeld von Museen, Galerien und anderen Veranstaltungsorten künftig noch weitere Nischen für Digitaldruck und Werbetechnik ergeben.
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