Tun Hersteller digitaler Druckmaschinen ihren Kunden keinen Gefallen?
Laurl Brunner erörtert, dass einige Hersteller von Digitaldruckmaschinen derzeit über Nachhaltigkeitsrichtlinien verfügen, jedoch zu wenige von ihnen ordnungsgemäße Nachhaltigkeitsgespräche mit ihren Kunden geführt haben.
Vor langer Zeit erzählte uns der damalige Heidelberg-Chef, dass die Tage seines Unternehmens als Branchenführer gezählt seien. Er sagte, dass Unternehmen wie Ricoh, HP und Canon die Druckindustrie dominieren würden und dass der Digitaldruck der Weg der Zukunft sei. Und so ist es geschehen. Die von ihm genannten Unternehmen haben in vielen Bereichen, insbesondere aber in der Nachhaltigkeitsbotschaft, die Führungsrolle Heidelbergs übernommen. Leider wird von den Druck- und Verlagsunternehmen nicht viel von diesen Botschaften gehört oder geschätzt.
Viele Unternehmen, die Digitaldruckmaschinen herstellen, verfügen über Nachhaltigkeitsrichtlinien, aber viel zu wenige von ihnen, wenn überhaupt, haben echte Nachhaltigkeitsgespräche mit ihren Kunden begonnen. Die Ausnahme bildet Kodak, ein Unternehmen, das hart daran arbeitet, Umweltauswirkungen auf der Tagesordnung zu halten. Aber Unternehmen wie HP und Canon schaffen es nicht, ihre Grafikindustrie in Sachen Nachhaltigkeit zu stärken.
Organisationen haben enorme Ressourcen investiert, um ihre Umweltauswirkungen insgesamt zu verbessern und sicherzustellen, dass sie gegenüber ihren Aktionären rechenschaftspflichtig sind. Kürzlich veranstaltete Canon eine Analystenveranstaltung, bei der das Unternehmen ausführlich über seine Nachhaltigkeitsarbeit berichtete. Es wurde Technologie der nächsten Generation vorgestellt; die Cloud ist eine „grundlegende Plattform für Lösungsangebote“; Amazon ist Canons größter Kunde im Buchverlagsbereich; und 124 Canon-Standorte in 40 Ländern sind für ihre Umweltmanagementsysteme nach ISO 14001 zertifiziert. Doch auf die Frage, wie Canon die ökologischen Nachhaltigkeitsbestrebungen seiner Kunden unterstützt, gab es keine Antwort, obwohl die Nicht-Antwort in einem Dickicht aus Klischees und Umweltschlagworten vergraben war. Sicherlich können wir es besser machen.
Es ist in Ordnung, sogar lobenswert, zum Nutzen der Aktionäre in die Nachhaltigkeit von Unternehmen zu investieren. Aber das gilt nur bis zu einem gewissen Punkt, denn was den ökologischen Fußabdruck unserer Branche wirklich verändern wird, ist die Auseinandersetzung mit dem Problem an der Basis. Wie dies gelingen kann, hängt im Wesentlichen von der Motivation und Ausbildung an der Spitze und in der gesamten Organisation ab. Um die ökologische Nachhaltigkeit zu verbessern, braucht es mehr als nur Reden. Es erfordert die Schulung aller Akteure in der Lieferkette, von denen, die Daten zu Umweltauswirkungen sammeln, bis hin zu den kundenorientierten Vertriebs-, Service- und Supportteams. Auch wenn die Anstrengung nur darin besteht, sicherzustellen, dass die Menschen wissen, wie man mit Kunden über Nachhaltigkeit spricht, ist es ein Anfang.
Daher möchten wir alle Hersteller digitaler Druckmaschinen dringend dazu auffordern, darüber nachzudenken, wie sie diese Basisdiskussionen führen und wie sie Kunden bei der Verbesserung ihrer Umweltauswirkungen unterstützen können. Praktisch wäre auch eine Möglichkeit, Benutzer ihrer Maschinen in Nachhaltigkeitsdatenmodelle einzubeziehen. Es mag wie eine enorme Aufgabe erscheinen, aber sie kann mit den einfachsten Tools beginnen: einer grundlegenden FAQ für Interessenten und Kunden, die es Vertriebsteams ermöglicht, die Nachhaltigkeitskompetenzen ihres Unternehmens sinnvoll voranzutreiben. Die Fähigkeit, sachkundige Unterstützung für ökologische Nachhaltigkeit nachzuweisen, wird früher oder später zum Deal Maker oder zum Deal Breaker werden.
Quellenangaben: Dieser Artikel wurde vom Verdigris Project erstellt, einer Brancheninitiative mit dem Ziel, das Bewusstsein für die positiven Auswirkungen von Druck auf die Umwelt zu schärfen. Dieser wöchentliche Kommentar hilft Druckereien, über Umweltstandards auf dem Laufenden zu bleiben und zu erfahren, wie eine umweltfreundliche Unternehmensführung zur Verbesserung ihres Geschäftsergebnisses beitragen kann. Verdigris wird von folgenden Unternehmen unterstützt: Agfa Graphics , EFI , Fespa , Fujifilm , HP , Kodak , Miraclon , Ricoh Splash PR , Unity Publishing und Xeikon .
Thema
Jüngste Neuigkeiten
So bewerten und berichten Sie Ihre ökologische Nachhaltigkeit
Laurel Brunner erläutert, wie ISO nun ein neues Projekt genehmigt hat, das die Nachhaltigkeit der Branche unterstützen soll. Das neue Werk, ISO 19311, stellt Anforderungen an die Berichterstattung zur Nachhaltigkeitsbewertung und soll die Bewertung von Nachhaltigkeitsberichten erleichtern.
Welche Vorteile bietet die Fernunterstützung für die Umwelt?
Laurel Brunner erläutert die verschiedenen Umweltvorteile der Fernunterstützung, darunter weniger Abfall, weniger Unterbrechungen der automatisierten Produktion, geringere Kosten und mehr.
Welche Auswirkungen hat die Ökodesign-Verordnung für nachhaltige Produkte auf Drucker?
Laurel Brunner erörtert die Ökodesign-Verordnung für nachhaltige Produkte der Europäischen Union und wie wichtig es für Druckereien ist, sich darüber im Klaren zu sein, da dies für ihre Geschäftsplanung von Nutzen ist.